Ayurveda - die Wissenschaft vom gesunden Leben
Das Tridosha-Horoskop - Eine Synthese zwischen westlicher Astrologie und indischer Veranlagungslehre als Hilfsinstrument zur Ermittlung der individuellen Konstitution.
Hendrik Woorts [www.astrovarunadeva.de.tl , eMail: astro.varunadeva@web.de], Berlin 2010
Ausschlaggebend für unser Wohlbefinden ist oft die genaue Kenntnis der eigenen körperlichen Konstitution. Ein Instrument zur Ermittlung des individuellen Konstitutionstyps in Verbindung mit der astrologischen Horoskopanalyse bietet die von Hendrik Woorts entwickelte A.D.E.V.A.-Methode (Astro*Dosha – Energie- und Veranlagungs-Analyse). Sie stellt eine Synthese zwischen westlicher und östlicher Veranlagungslehre dar.
Die Konstitutionsfrage ist nicht etwas, was uns Menschen erst seit diesem Jahrhundert beschäftigt. Weit vor Christi Geburt war es den Menschen bereits ein Anliegen, hierauf eine Antwort zu finden. In Indien befasste man sich schon etwa 3.500 Jahre v. Chr. mit der körperlichen Verfassung der Menschen. Über die Entstehung dieses "Wissens vom Leben", des Ayurveda, gibt es die verschiedensten Mythen, die aber alle in einer Aussage übereinstimmen: Das erstaunliche Wissen dieser komplexen Menschen- und Lebenskunde mit all ihren biologischen, medizinischen, religiösen und philosophischen Aspekten wurde den Menschen von den Göttern übergeben.
Die über Jahrtausende erprobte Heilkunst Indiens – Ayurveda genannt - ist dem Kosmos eng verbunden. Deshalb bietet sie auch die Grundlage der von mir entwickelten sogenannten A.D.E.V.A.–Methode zur astrologischen Horoskopanalyse bzw. Konstitutionsermittlung (Astro*Dosha - Energie- und Veranlagungs-Analyse).
Die ayurvedischen Tridoshas
Ein wesentlicher Bestandteil des Ayurveda ist die Lehre der Tridoshas. Tridoshas sind die drei feinstofflichen Energien, die in jedem Menschen vorhanden sind und jeweils individuell ihre Wirkung entfalten. Es sind die Energien KAPHA – sie reguliert die Körperfunktionen und ist für die biologische Stärke und Abwehrkraft verantwortlich, PITTA – sie reguliert den Stoffwechsel und steuert die gesamte Verdauung, und VATA – sie ist für alle Bewegungsabläufe und -vorgänge im Körper verantwortlich und reguliert die Aktivitäten des zentralen Nervensystems und der Ausscheidungsorgane. Befinden sie sich im Gleichgewicht, so ist laut Ayurveda der Mensch gesund. Ein Ungleichgewicht kann auf eine Störung im Organismus hinweisen. Der Ayurveda sieht aber gleichzeitig eine Tridosha-Verbindung zu der Konstitution des Menschen. So wie es in der westlichen Konstitutionslehre Kretschmers beispielsweise den pyknischen Typ gibt, so nennt der Ayurveda diesen Typus den Tridoshatyp KAPHA. Der athletische Typ ähnelt dem Tridoshatyp PITTA und der leptosome Typ ähnelt dem Tridoshatyp VATA. Die Tridosha-Konstitutionstypen werden u.a. folgendermaßen beschrieben:
Kapha-Konstitution Diese Personen sind von stämmiger und robuster Statur und verfügen über eine gut ausgebildete und ausdauernde Muskulatur. Sie besitzen von Natur aus große Körperkraft, Abwehrkraft und Lebendigkeit und leben lange und gesund. Sie haben sanfte und tiefe Stimmen und sehen häufig gut aus. Insgesamt ist ihre Verdauung und ihr Stoffwechsel sehr langsam; daher benötigen sie wenig Nahrung und Getränke. Sie erwecken einen ruhigen und leisen Eindruck.
Kapha-Typen können Arbeiten ausführen, die schwer oder anstrengend sind. Sie eignen sich hervorragend für Public-Relations-Aufgaben. Allerdings sollten sie nicht in kalter und feuchter Atmosphäre arbeiten.
Sie werden leicht dick und sind anfällig für Gelenkkrankheiten und Herzprobleme.
Pitta-Konstitution Diese Personen haben eine hohe Verdauungs- und Stoffwechselaktivität. Sie müssen daher regelmäßig essen und kühlende und fetthaltige Getränke zu sich nehmen. Ihre Haut ist weich, ölig und glatt. Sie neigen zu frühzeitigem Haarausfall und Grauwerden der Haare. Trotz ihres dynamischen Naturells sind sie nur mittelmäßig stark und arbeitsfähig. Aufnahmevermögen und Intelligenz sind gut ausgeprägt. Pitta-Typen verfügen im allgemeinen über gutes Wissen in ihrem Fach, sind kreativ und als Folge davon auch wohlhabend und gesellschaftlich angesehen.
Diese Personen brauchen eine Arbeit in einer kühlen Umgebung, bei der Kreativität und Intelligenz gefordert sind. Sie sollten nicht mit Chemikalien, Farben oder Erdölprodukten umgehen. Sie neigen zu allen Arten von Entzündungskrankheiten und zu Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.
Vata-Konstitution Personen mit einer Vata-Konstitution sind im allgemeinen groß, dünn und nicht besonders kräftig. Ihr Körpergewicht ist eher gering, ebenso die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Die Qualität ihrer Verdauung und des Stoffwechsels ist eher schwankend. Diese Personen brauchen eine Arbeit, die körperlich nicht anstrengend ist, bei der es nicht auf dauerhafte Aufmerksamkeit ankommt und die nicht in einer kalten oder klimatisierten Atmosphäre ausgeführt wird. Wenn sie dennoch zu einer derartigen Arbeit gezwungen sind, erkranken sie am ehesten an den Nerven oder Knochen; sie leiden tendenziell unter Verstopfung und können an Gewicht verlieren.
Nun gibt es laut der Ayurvedischen Tridoshalehre selten reine Konstitutionstypen, also ausschließlich Kapha-, Pitta- oder Vata-Typen. In den meisten Fällen vermischen sich die Typen in einer Person. Folgende Mischtypen sind daher außerdem noch möglich:
Vata-Pitta-Typ: Ein Mischtyp, bei dem VATA vorherrscht.
Vata-Kapha-Typ: Ein Mischtyp, bei dem VATA vorherrscht.
Pitta-Kapha-Typ: Ein Mischtyp, bei dem PITTA vorherrscht.
Vata-Pitta-Kapha-Typ: Hier sind die drei Doshas gleichwertig vorhanden; dieser Typ wird auch Samaprakriti genannt und wir mit dem Samaprakriti-Punkt im Horoskop angezeigt.
Vorgehensweise der A.D.E.V.A.-Methode
Eine Bemerkung vorweg: Dass Tridosha-Horoskop will bewusst kein Yiotisches Horoskop sein. In der Auffassung das Menschen der Westlichen Welt anderer Seelenkräfte als z.B. die Inder entwickelt haben, kann es nur Richtig sein das dass Anliegen meiner Methode darin besteht, die Tridoshatypen dem westlichen, für uns verständlichen und gängigen Geburtshoroskop zu entnehmen. Ausgangspunkt für den praktischen Umgang mit dieser Methode ist das Geburtshoroskop. Um dieses Geburtshoroskop nun in ein sogenanntes Tridosha-Horoskop (ein Horoskop mit sechs Feldern, die sich in Kapha-, Pitta- und Vata-Felder unterteilen) umzuwandeln, ist es notwendig, die biorhythmischen Tridoshazeiten zu kennen. Gemeinsam mit diesen Zeiten werden die Aszendent-Positionen notiert und im Horoskop in Form einer Sechs-Häuser-Einteilung sichtbar gemacht.
Diese Häuser, auch „Bhavas“ genannt, finden ihre Betonung in drei verschiedenen feinstofflichen Energien, den Tridoshas, und orientieren sich an den biorhythmischen Tridoshazeiten:
Tag-Kapha: ab 06:00 Uhr,
Tag-Pitta: ab 10:00 Uhr,
Tag-Vata: ab 14:00 Uhr;
Nacht-Kapha: ab 18:00 Uhr,
Nacht-Pitta: ab 22:00 Uhr,
Nacht-Vata: ab 02:00 Uhr.
Sie orientiert sich aber in dem Sinne, dass der Sonnenaufgangs- und Mondaufgangszeit am Geburtstag berücksichtigt werden. Daher kann es vorkommen dass z.B. der Tag-Kapha-Zeit vor oder nach 06:00 Uhr beginnt. Ebenso die anderen Tridoshazeiten. Um die Beginnzeiten zu ermitteln müssen daher die Sonnenaufgangs und Mondaufgangszeiten bekannt sein und die Tages- und die Nachtlänge 3-geteilt werden. Die daraus errechneten Zeiten sind identisch mit den Aszendenten die dann im Horoskop übertragen werden.
Um den Klienten ganzheitlich erfassen zu können, sind zur Analyse des Ver-anlagungs-Typs neben den in den Bhavas befindlichen Planeten und sensitiven Punkten auch folgende astrodiagnostische Kriterien zu berücksichtigen, da sie zur individuellen Konstitutionsbildung beitragen:
KALAM – Sanskritwort für Zeit. Dabei wird festgestellt, zu welcher Tages- und Jahreszeit die ersten Symptome einer sich anbahnenden Krankheit auftraten. Auch die Geburtszeit spielt eine wesentliche Rolle. Dieses Kriterium ist wichtig, weil die Tridoshas Kapha, Pitta und Vata tages- und jahreszeitlichen Rhythmen unter-liegen. Im Tridosha-Horoskop werden diese Zeiten – wie bereits erwähnt - berücksichtigt und im Zusammenhang mit der Anzahl der Planeten und der sensitiven Punkte ausgewertet, die zu diesem Zeitpunkt eine bestimmte Position in einem der sechs Bhavas einnahmen.
VAYAS – Sanskritwort für Lebensalter. Aus dem Geburtshoroskop kann man die Veranlagung eines Menschen entnehmen. Was der Geborene mit dieser Veranlagung macht - im positiven wie auch im negativen Sinne - ist aus den aktuellen Planetenpositionen, den Transiten, zu entnehmen. Daher spielt das Lebensalter auch eine wichtige Rolle in der Gesamt-betrachtung. Die Lebenszeit wird bei einer angenommenen Dauer von etwa 100 Jahren in vier Perioden, die Vata-, Pitta-, Kapha- und die Catur-Ashrama-Periode - auch die vier "Stützpunkte" genannt - eingeteilt. Dadurch ergibt sich eine Unterteilung in Lebensabschnitte von jeweils 25 Jahren, wobei jeder Abschnitt eine bestimmte (geistige) Entwicklung symbolisiert.
SATMYA – Sanskritwort welches übersetzt etwa bedeutet: "Was dem Selbst, dem Körper zuträglich ist". Hiermit ist die Prüfung der Kondition in Verbindung mit den erblichen Anlagen, dem Milieu, der Gesellschaft, dem Klima, der Ernährungsweise usw. gemeint. Aus astrologischer Sicht sind daher die Positionen der Geburtshäuser, die Aus-sagen erlauben über die anfangs aufgeführten Lebensbereiche, in Be-ziehung zu den Tridoshas zu setzen.
DESHA - Sanskritwort für Land. Ergänzend zum Abschnitt Satmya wird hier auch der Wohnort des Klienten berücksichtigt, Höhenlage und Vegetation in Betracht gezogen und festgestellt, ob der Klient in einer Stadt (Großstadt, Kleinstadt oder Dorf) lebt und ob Gewässer (Meer, Flüsse, Seen) vorhanden sind. Auch diese sind unabdingbare Aspekte der Astro-Dosha-Analyse, denn ohne die Angaben des Geburtsortes bzw. den Wohnort (für die aktuell herrschenden Tridoshas eines Klienten) ist kein exaktes Tridosha-Horoskop zu erstellen.
Weitere unmittelbare Kriterien für die Erstellung eines Tridoshahoroskops sind:
- Die Elemente:
Wasser, Feuer, Luft und Erde
- Die Jahreszeiten
- Die Horoskopdekaden
- Die Gradgröße der sechs Bhavas
- Der Samaprakritipunkt (Energie-
Zentralpunkt im Horoskop)
- Die Bewertung der Planeten und sensitiven Punkte in den vorhergenannten Bereichen.
Nutzen der Tridoshahoroskop-Analyse
Es gibt bei der Erstellung und Ausarbeitung eines Tridoshahoroskops einiges zu berücksichtigen, aber dieses ganzheitliche Analysesystem hat sich in meiner Astrologie-Praxis als überaus nützlich erwiesen, wenn es darum geht, die Konstitution eines Klienten zu ermitteln und ein differenziertes und umfassendes Gesamtbild einer Person zu erhalten. Diese Methode kann für den Astrologen nicht nur eine gute Unterstützung bei weiteren Individualitätsanalysen sein, sondern auch eine wirkungsvolle Gutachten-Ergänzung in der Praxis bieten. Sie kann, wie auch die allgemein vielfältigen Hinweise aus den Gestirnkonstellationen, außerdem eine ergänzende Hilfestellung bei der ärztlichen Diagnose bieten. Auch ErnährungsberaterInnen können von dieser Analyse profitieren, weil die astrologische Konstitutionsanalyse gleichzeitig eine Brücke zu der typentsprechenden ayurvedischen Ernährungslehre bildet.
Den größten Nutzen dieser Analysemethode hat jedoch der um Rat fragende einzelne Mensch. Für ihn kann diese Methode neue Impulse in den Bereichen Gesundheit und Ernährung liefern. Die Analyse ermöglicht es dem Klienten, sich ein umfassenderes Bild der eigenen Veranlagung zu machen und die Ernährung auf seinen Konstitutionstyp abzustimmen.
Hinweis: Die A.D.E.V.A.-Methode stellt keinen Ersatz für ärztliche Therapien und krankheitsbedingte Ernährungsumstellungen dar.
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